Gutes Zeugnis für den Kirchenkreis Rotenburg

Nachricht Rotenburg, 24. April 2023

Regionalbischof Brandy zieht positive Bilanz nach zweiwöchigem Besuch

brand und bloemer

Regionalbischof Dr. Hans Christian Brandy sieht den Kirchenkreis Rotenburg gut aufgestellt. Bei einer zweiwöchigen Visitation hat er zahlreiche Gespräche mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden geführt, kirchliche Gremien und Institutionen besucht und sich mit den Landräten aus Rotenburg und Soltau, Bürgermeistern, Schulleitern, Polizisten und Unternehmern ausgetauscht. 45 Termine waren es insgesamt, abschließend gab es in der Superintendentur in Rotenburg eine Pressekonferenz. Dort fiel das Fazit des Regionalbischofs rundweg positiv aus: „Hier sind sehr viele Menschen sehr engagiert bei der Arbeit.“

Und nicht nur das – erwähnenswert fand er dabei die gute Gesprächs- und Arbeitskultur, die unter den Mitarbeitenden herrscht. „Und die besteht sowohl zwischen Hauptamtlichen als auch zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen“, sagte der 65-jährige Theologe, zu dessen Aufgaben als Regionalbischof es gehört, regelmäßig alle neun Kirchenkreise des Sprengels (Kirchenbezirks) Stade zu besuchen und sich über anstehende Themen, Probleme und Aktivitäten zu informieren.

Als besonders bemerkenswert stellte Brandy heraus, dass im Kirchenkreis Rotenburg besonders viele ehrenamtlich Aktive große Verantwortung als Kirchenvorstandsvorsitzende übernehmen würden. „Das ist längst nicht überall so“, würdigte Brandy die Freiwilligen. Gerade das Amt als Vorsitzender eines Kirchenvorstands fordere ein besonders hohes Maß an Engagement und Zeit.

Weiterhin lobte er die Jugendarbeit. „Sie gehört traditionell zu den Stärken dieses Kirchenkreises.“ Erwähnung fand auch die Diakonie in der Wümmestadt. Neben den Rotenburger Werken, dem Agaplesion Diakonieklinikum und dem Diakonischen Werk mit seinen zahlreichen Beratungsangeboten gibt es noch viele weitere diakonische Einrichtungen im Kirchenkreis. Sie hatten den Regionalbischof gemeinsam zu seinem Treffen eingeladen. „Das war ein beeindruckendes buntes Konzert professioneller Nächstenliebe“, sagte Brandy.

Besonders freuen konnte sich der Regionalbischof über die vielen Neubesetzungen von vakanten Stellen. Zwar hatte es in den vergangenen Jahren ungewöhnlich viele personelle Wechsel gegeben, aber inzwischen seien bis auf eine alle Stellen wieder besetzt. Dadurch hätte der Kirchenkreis im Gegensatz zu vielen anderen Kirchenkreisen den großen Vorteil, dass der Altersdurchschnitt seiner hauptamtlichen Mitarbeitenden um einige Jahre jünger sei als in den meisten anderen Kirchenkreisen. „Mit diesem Team kann man auf die Aufgaben der Zeit zugehen“, sagte Brandy.

Die Herausforderungen sind groß. „Die Großwetterlage ist für die Kirchen heute insgesamt nicht ganz einfach“, fasste es der Regionalbischof zusammen. Erhebliche Austritte belasteten die Gemeinden und die Missbrauchsfälle vornehmlich der katholischen Kirche schadeten dem Image der gesamten Kirche. Auch vor dem Kirchenkreis Rotenburg macht der Mitgliederrückgang keinen Halt. „Er verläuft allerdings weniger stark als in vielen anderen Kirchenkreisen“, erläutert Brandy. Insgesamt hat der Kirchenkreis heute 52.000 Mitglieder.

Wohin sich die Kirche insgesamt und hier in der Region entwickeln wird, ist heute noch nicht abzusehen. „Strukturen müssen verändert werden, um der sinkenden Finanzen und Ressourcen der kommenden Jahre zu begegnen“, sagte Brandy. Bis zum Jahr 2028 wird es im Kirchenkreis Rotenburg jedoch voraussichtlich keinen Stellenabbau unter den Pastorinnen und Pastoren geben. „Das ist uns das Wichtigste, dass alle Gemeinden gut versorgt sind und wir uns vor Ort um die Menschen kümmern und Seelsorge anbieten können“, ergänzte Superintendent Dr. Michael Blömer.

Er freut sich über den positiven Eindruck, den der Regionalbischof im Kirchenkreis Rotenburg gewonnen hat. „Es ist immer auch eine große Chance, wenn jemand einmal mit viel Zeit von außen auf die Dinge schauen kann.“

Kontakt

Superintendent Dr. Michael Blömer
Goethestraße 20
27356 Rotenburg (Wümme)