Informationen von der Kirchenkreissynode

Nachricht Rotenburg, 03. März 2020

Kirchenkreissynode: Planungen zum Kirchen-Zentrum

Während der Kirchenkreissynode im Gemeindehaus in Kirchwalsede informierte Superintendent Michael Blömer die Delegierten über den Planungsstand eines kirchlichen Zentrums am Kirchhof in Rotenburg. „Die ursprüngliche Idee war, dass alle kirchenkreiseigenen Dienste wie das Diakonische Werk, die Mitarbeitervertretung, der Kirchenkreisjugenddienst und das Fundraisingbüro unter einem Dach vereint sind“, rief Blömer den Anwesenden die anfänglichen Überlegungen in Erinnerung. Auf diese Weise sollten Synergieeffekte erzielt und ein umfassendes Zentrum für Ratsuchende und kirchliches Leben geschaffen werden. Dazu waren im Laufe der Zeit als Interessenten auch weitere diakonische Einrichtungen gekommen, die nicht direkt dem Kirchenkreis angehören.
Weil das Gemeindehaus den Eigenbedarf der Stadtkirche deutlich übersteigt, wurde ein Architekt damit beauftragt zu prüfen, ob die Einrichtungen des Kirchenkreises sowie die externen Partner dort untergebracht werden können. Zum Beispiel hätte man eine zweite Ebene im Gemeindesaal einbauen müssen. Der Fachmann ermittelte so hohe Kosten für einen Umbau, dass ein Neubau wirtschaftlicher erschien. Der Kirchenkreisvorstand hatte daher im Herbst 2018 gemeinsam mit dem Kirchenvorstand der Stadtkirche beschlossen, ein neues Gebäude am Kirchhof 11 und 12 zu planen, das den Anforderungen des Kirchenkreises und der Stadtkirchengemeinde entsprochen hätte. Die Stadtkirche hätte dann ihr altes Gemeindehaus aufgegeben.
Doch ein Workshop vor einem Jahr, in dem die genauen Bedarfe der einzelnen Gruppen und Einrichtungen ermittelt wurden, zeigte, dass die Synergien, die man sich ursprünglich erhofft hatte, nur gering wären. Zeitgleich signalisierte das Landeskirchenamt in Hannover, dass es wenig Möglichkeiten gebe, externe Partner am Eigentum zu beteiligen. „Der Kirchenkreis hätte das Projekt vorfinanzieren müssen. Weitere diakonische Einrichtungen anderer Träger hätten nur Mieter sein können. Das Risiko bliebe allein beim Kirchenkreis“; erläutert Blömer. Deshalb habe der Kirchenkreisvorstand entschieden, von einem großen Projekt unter Einbeziehung weiterer diakonischer Einrichtungen freier Träger Abstand zu nehmen.
Im Verlaufe des letzten Jahres wurde dann bekannt, dass die Diakonie-Sozialstation Rotenburg/Sottrum, die im hinteren Bereich des Gemeindehauses der Stadtkirche angesiedelt ist, ein neues Gebäude für sich in Waffensen bauen will. Der Umzug soll Anfang nächsten Jahres erfolgen. „Deshalb können Kirchenkreis und Stadtkirchengemeinde weitere Räume in ihre Planungen einbeziehen“, sagt Blömer. Daraufhin wurde geprüft, ob der Bedarf der Stadtkirchengemeinde und zumindest die Beratungsstellen des Diakonischen Werks im alten Gemeindehaus unterkommen könnten. Ein Architekt ermittelte, dass die Kosten dafür deutlich unter denen lägen, die ein Neubau mit dem gleichen Raumumfang kosten würde.
Alle Beteiligten bevorzugten inzwischen diese Variante. Deshalb wurde der Architekt beauftragt, noch einmal einige Änderungswünsche einzuarbeiten und verschiedene Optionen zu berechnen. Außerdem müsse noch das Parkplatzproblem gelöst und ein gemeinsames Finanzierungskonzept entwickelt werden.
„Im Moment können wir also sagen, dass das Ergebnis noch offen ist, wir uns aber annähern“, sagt Blömer. Wenn es gut laufe, könnte im Sommer oder im Frühherbst im Kirchenvorstand der Stadtkirche und in der Kirchenkreissynode über ein Konzept abgestimmt werden. „Am Ende sind das die beiden Gremien, die entscheiden müssen“, erklärt der Superintendent.

Anette Meyer

Superintendent Dr. Michael Blömer
Goethestraße 20
27356 Rotenburg (Wümme)

Kirchliche Selbstverwaltung mit neuem Namen

Kirchenkreissynode Rotenburg: Anita Uffen-Klose in den Vorstand gewählt

Zum ersten Mal trat das Parlament des Kirchenkreises Rotenburg jetzt unter seinem neuen Namen zusammen. „Das Gremium heißt nun nicht mehr Kirchenkreistag, sondern Kirchenkreissynode. Ich muss mich selber noch daran gewöhnen“, informiert Hartmut Ladwig, Vorsitzender des Synodenvorstandes, im Gemeindehaus in Kirchwalsede. An der Zusammensetzung und den Aufgaben des Gremiums habe sich nichts verändert. So trägt die Kirchenkreissynode zusammen mit seinem Vorstand und dem Superintendenten weiterhin die Verantwortung für die Arbeit im Kirchenkreis, berät über Fragen des kirchlichen Lebens und stellt die Grundsätze für die Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel auf.

Ursprünglich waren Synoden eine Versammlung von Bischöfen, die den Papst berieten. In der evangelischen Kirche meint der Begriff ein Gremium der kirchlichen Selbstverwaltung aus gewählten Laien und Geistlichen. „Der Begriff Synode macht die Nähe des Gremiums zur Kirche mehr deutlich“, erklärt Ladwig.
Die Änderung erfolgte im Zuge der Verabschiedung der neuen Kirchenverfassung der hannoverschen Landeskirche im vergangenen Jahr. Das Papier wurde in einem dreijährigen Prozess grundlegend überarbeitet. „Die neue Verfassung soll die Grundlagen der kirchlichen Arbeit besser an die Gegenwart anpassen und mehr Freiräume für die Zukunft eröffnen“, sagt Ladwig. Die alte Verfassung war 50 Jahre lang gültig.
Auf einen fehlenden Platz im Vorstand der Kirchenkreissynode Rotenburg wählten die Delegierten bei ihrem Treffen in Kirchwalsede die Diplom-Heilpädagogin Anita Uffen-Klose. Die Rotenburgerin ist von der Mitarbeiterversammlung des Kirchenkreises Rotenburg in die Synode entsandt und arbeitet in dessen Planungsausschuss mit.

Anette Meyer