Einmal im Jahr gehört der Tätigkeitsbericht des Superintendenten auf die Tagesordnung der Synode des Kirchenkreises Rotenburg. Auf dem jüngsten Treffen des Gremiums im Gemeindehaus in Brockel gab Dr. Michael Blömer deshalb vor den Delegierten aus den 17 Kirchengemeinden zunächst einen kurzen Rückblick auf die Tätigkeit des abgelaufenen Jahres. Er erinnerte an den Umbau des Gemeindehauses der Stadtkirche, der nach vier Jahren intensiver Vorlaufzeit abgeschlossen werden konnte. Dort sind jetzt auch alle Beratungsstellen des Diakonischen Werks untergebracht. „Die bisherigen Rückmeldungen sind alle positiv“, freute sich der Blömer.
Personalveränderungen waren ein weiterer Punkt in seinem Vortrag. „In den vergangenen Jahren konnten wir alle freien Pfarrstellen nach einiger Zeit wieder besetzen. Das scheint nun nicht mehr so ohne weiteres möglich zu sein“, informierte der Theologe die Anwesenden. So sei die Pfarrstelle in Ahausen seit Sommer 2023 vakant. Bewerbungen habe es bisher nicht gegeben, aber es wurden gute Vertretungslösungen gefunden. Blömer gibt zu bedenken, dass wegen geringer werdender finanzieller Mittel ab dem Jahr 2029 sowieso Stellenreduzierungen im Kirchenkreis anstünden. Das müsse in die zukünftigen Überlegungen für Neubesetzungen jetzt mit einbezogen werden.
Und damit ging der Bericht des Superintendenten nahtlos in den Ausblick über. Der Superientendent wiederholte, was allen Anwesenden schon bekannt ist, und was ihre Amtszeit sehr beschäftigen wird: Die Geldzuweisungen aus der Landeskirche Hannovers werden weniger , weil auch die Mitgliederzahlen weiter abnehmen. Jeder Kirchenkreis wird ausgehend vom Jahr 2025 bis zum Jahr 2035 weniger Finanzmittel in Höhe von 30 Prozent zur Verfügung haben.
Neben Kürzungen bei den Personalausgaben müsse sich nach Ansicht von Blömer auch die Arbeit in den Gemeinden verändern. Der Superintendent hält es für falsch, wenn Veranstaltungen nur aus Tradition am Leben gehalten würden. Doch gut besuchte Veranstaltungen gebe es nach Blömers Auffassung genügend. Dazu zählte er Tauffeste, Einschulungsgottesdienste, Hubertusmessen, Weihnachtsgottesdienste, Juleica-Kurse, Sommerfreizeiten für Kinder und Jugendliche, Kinderbibelwochen, Konzerte und christliche Trauerfeiern. Auch die Beratungsstellen des Diakonischen Werks hätten großen Zulauf.
Eine kleine Steuerungsgruppe aus dem Kirchenkreisvorstand wird demnächst erste Überlegungen anstellen, wie ein Prozess für die Umgestaltung zu einer zukunftsfähigen Kirche in der Region aussehen könnte. An diesem Prozess sollen dann viele beteiligt werden. Der vollständige Tätigkeitsbericht des Superintendenten kann hier in der rechten Spalte abgerufen werden.
Ein weiteres wichtiges Thema während der Synode war die Aufstellung von Kategorien zur Klassifizierung der Kirchen im Kirchenkreis. Die Landeskirche Hannover möchte von allen Kirchen in ihrem Bereich wissen, in welchem Zustand sie sich befinden und wie aufwändig ihre Erhaltung ist. Durch die Einteilung der Kirchen in unterschiedliche Klassen soll eine sachgerechte Grundlage für zukünftige Finanzierungsentscheidungen geschaffen werden.
Deshalb wurde in Brockel über das Konzept zur Kategorisierung diskutiert. Es wurde von der Steuerungsgruppe Gebäudemanagement und Klimaschutz im Kirchenkreis unter der Leitung des Gebäudemanagers im Kirchenamt Verden, Kai Oevermann, erarbeitet. Punkte waren beispielsweise der bauliche Zustand eines Gebäudes und der Heizungsanlage, der baukulturelle Wert, der Aufwand für eine Barrierereduzierung und die Nutzungsfrequenz im Vergleich mit allen Kirchen im Kirchenkreis. Insgesamt wurden elf Kategorien vorgeschlagen, die alle die Zustimmung des Gremiums fanden.