Brot für die Welt

Nachricht Rotenburg, 01. Dezember 2023

Wo Obst, Gemüse und Kaffee wächst

„Brot für die Welt“ setzt auf einen Wandel im globalen Ernährungssystem

pauline maiyo bfdw 2023
Pauline Mayio aus Kenia hat gelernt, wie sie auf trockenen Böden neben Getreide auch Obst und Gemüse anbauen kann. Fotohinweis: Brot für die Welt
Beinahe jeder zehnte Mensch auf der Welt ist unterernährt, mehr als jedes fünfte Kind unter fünf Jahren unterentwickelt. „Das ist ein Zustand, bei dem wir nicht einfach zuschauen können“, sagt Dr. Michael Blömer, Superintendent im Kirchenkreis Rotenburg. Deshalb werben er und alle Pastorinnen und Pastoren aus dem Kirchenkreis auch in diesem Jahr wieder für Spenden für das Hilfswerk „Brot für die Welt“. Die Aktion findet in diesem Jahr zum 65. Mal statt und beginnt am 1. Advent.

„Brot für die Welt“ hat sich zum Ziel gesetzt, Hunger und Mangelernährung dauerhaft zu überwinden. Die Expertinnen und Experten des Hilfswerks sind davon überzeugt, dass es dafür ein grundlegend anderes globales Ernährungssystem braucht. Deshalb stellte es die Spendenaktion in diesem Jahr unter das Motto „Wandel säen“. Zusammen mit seinen lokalen Partnerorganisationen arbeitet „Brot für die Welt“ für diesen Wandel.

Sie unterstützen Kleinbauernfamilien dabei, mit umweltfreundlichen und klimaangepassten Anbaumethoden höhere Erträge zu erzielen. Sie versetzen die Menschen in die Lage, ihr eigenes Saatgut zu vermehren sowie biologischen Dünger selbst herstellen zu können. Sie ermöglichen ihnen, neben Getreide auch Obst und Gemüse anzubauen. Sie machen sich für eine Agrarpolitik stark, die die bäuerliche Landwirtschaft weltweit stärkt. Sie setzen sich für faire Handelsabkommen mit Ländern des Globalen Südens ein.

Profitiert hat davon beispielsweise Pauline Mayio aus Kenia. „Wir kennen jetzt viele verschiedene Anbaumethoden“, sagt die 47-Jährige, die zusammen mit ihrem Mann an einer Schulung durch den Entwicklungsdienst der Anglikanischen Kirche Kenias, einer Partnerorganisation von „Brot für die Welt“, teilgenommen hat. Jetzt wachsen auf dem Feld der Familie Mayio Maniokbüsche, Obst, Gemüse und Kaffee. „Vom Ertrag konnten wir sogar Vieh kaufen: eine Kuh, drei Ziegen und 22 Hühner“, freut sich die Kleinbäuerin.

„Brot für die Welt“ sieht als einen entscheidenden Faktor für den Hunger im globalen Süden die Klimakrise. „Dort sind die Menschen den zunehmenden Wetterextremen schutzlos ausgeliefert. Dabei tragen die Hauptverantwortung für den Klimawandel die Industrienationen“, sagt Superintendent Blömer, dem es deshalb eine doppelte Herzensangelegenheit ist, die Arbeit von „Brot für die Welt“ zu unterstützen.

Wer helfen möchte, kann das im Gottesdienst tun. Traditionell ist die Kollekte am ersten Advent und an Heiligabend für „Brot für die Welt“ bestimmt. Alternativ kann der Beitrag auch einfach überwiesen werden. Spendenkonto IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00. Link: www.brot-fuer-die-welt.de/spende.

Alexa Wilke