Im Mittelpunkt der diesjährigen Adventspost-Aktion der ev.-luth. Kirchengemeinden im Kirchenkreis Rotenburg steht das berühmte Weihnachtslied „Vom Himmel hoch, da komm ich her…“ Martin Luther hat es vor fast 500 Jahren für die Bescherung in seiner Familie – für seine Frau und seine sechs Kinder im Alter zwischen zwei Monaten und acht Jahren gedichtet.
„Heute erklingt es noch immer in unseren Gottesdiensten am Heiligen Abend und sicher auch bei vielen Adventsfeiern“, sagt Haike Gleede, Pastorin in der Kirchengemeinde Horstedt und Mitglied des Fundraising-Teams, das die Brief-Aktion der Kirchengemeinden unterstützt. Das Schöne: Das Lied löst immer noch eine besondere Stimmung aus – eine Mischung aus Geborgenheit, Staunen und innerer Freude. Die vertraute Melodie zusammen mit dem feierlichen und berührenden altsprachlichen Text wecken Erinnerungen und verbinden Generationen. „Man spürt Nähe – untereinander und zu etwas Größerem“, sagt die Theologin.
Sie ermuntert dazu, sich den Text des Liedes einmal bewusst anzusehen: Ein Engel kommt – vom Himmel hoch – auf die Erde und berichtet davon, dass ein Kind geboren wurde. Es ist Jesus Christus, ein Geschenk Gottes an die Menschen. Er ist der Retter, der arm und schlicht in einem Stall zur Welt kommt. Gott will den Menschen nahe sein und Freude, Frieden und Erlösung bringen. Das Lied ruft am Ende dazu auf, das Kind nicht nur äußerlich zu suchen wie die Hirten, sondern es auch im eigenen Herzen aufzunehmen.
Zwei kleine Engel sind in diesem Jahr in Form eines Bastelbogens im Brief enthalten. Sie haben Platz auf der Kommode, der Fensterbank oder dem Schreibtisch. „Und sie können natürlich auch verschenkt werden“, sagt Steffi Jaletzky aus dem Fundraisingbüro des Kirchenkreises.
Wie jedes Jahr enthält die Adventspost auch die Bitte um Unterstützung für die konkrete Arbeit in der eigenen Kirchengemeinde vor Ort. Denn nicht nur zu Weihnachten öffnen die Kirchen ihre Türen. Das ganze Jahr über laden die Gemeinden zum Gottesdienst an Sonn- und Feiertagen, erklingt Musik von der Orgel, dem Kirchenchor oder der Band, kommen Gruppen und Kreise im Gemeindehaus zusammen, erfahren Menschen in schwierigen Lebenslagen Trost und Hilfe. „Dies alles kostet Geld und die Gemeinden erläutern in den Briefen, wofür sie in diesem Jahr jeweils um Unterstützung bitten“, erklärt Jaletzky. Wichtig ist ihr zu erwähnen, dass Menschen, die Hilfe benötigen – emotional oder auch finanziell – diese ebenfalls selbstverständlich nach wie vor in der Kirche finden. „Wenden Sie sich in dem Fall direkt an ihre Kirchengemeinde oder an das Diakonische Werk im Kirchenkreis Rotenburg.“