Endlich Sommerpause

Nachricht Rotenburg, 25. Juli 2020

Endlich Sommerpause

Urlauben, ausruhen, den Tag einfach schleifen lassen, an nichts mehr denken müssen. Kein Stau auf den Straßen. Kein Gedränge in Bahn oder Flieger. Abstand halten ohne Probleme. Abschalten – auch von der pandemischen Flut von Sorgen, Ängsten vor Coronainfektion. Das inzwischen bestens eingeübte Distanzverhalten, das Maskentragen bleibt. Selbstverständlich.

Diese Zeit birgt Chancen. Ich schwinge mich aufs Fahrrad, Essen und Trinken dabei. Eine Karte weist mir den Weg. Aus der Stadt hinaus, nach dem Asphalt über feste Feldwege. Der kühle Fahrtwind erfrischt mein Gesicht, zerzaust meine Haare. Ich strahle der Sonne ins Gesicht. Endlich Pause, abschalten, die Gedanken schweifen lassen, Erholung finden.

Die bewusst eingehaltene Distanz zu entgegenkommenden Radlern schützt mich auch vor Überflutung meiner Sinne. Ich grüße auf Abstand, lächle, hebe die Hand – und bin weitergefahren. Alleinsein kann auch guttun. An einer einsamen Bank lege ich einen Halt ein, trinke Wasser, esse mein Brot. Eilig krabbeln Ameisen über das Holz; ich lege ihnen einen Krümel hin. Tatsächlich. Intensiv begutachtet schleppen sie ihn ab. Mit geschlossenen Augen lausche ich dem Rauschen der Blätter. Vögel zwitschern. Kein einziges Motorengeräusch stört die Ruhe. Stille und Frieden. Die Welt ist schön. Trotz Sorgen und Anstrengungen. Mein Herz schlägt sanft entspannt und ruhig.

Ohne es bewusst zu wollen, steigen Worte in mir auf: HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie weise geordnet; die Erde ist voll deiner Güter. Der Mensch geht aus an sein Werk bis zum Abend – und ruht ganz in Frieden, wenn alles getan ist.

Ihre Pastorin Karin Klement

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